Bisherige Produktionen
 

1971 - 'Max und Moritz'

1971 - Max und Moritz
Großer Spaß mit „Max und Moritz“

Erfolgreiche Premiere der Volksbühne Untertaunus begeistert 250 kleine Zuschauer

TAUNUSSTEIN  - In der Schulturnhalle des Stadtteils Wehen fanden sich zur Premiere etwa 250 Kinder ein, einige auch in Begleitung Erwachsener. Groß und klein folgten mit wachsender Spannung, sichtlicher Freude, Zurufen und Szenenapplaus dem Singspiel „Max und Moritz" von R. Perak in der Textbearbeitung von Kurt Longa, das die Volksbühne Untertaunus aufführte.

Als sich der Vorhang der großen Bühne öffnete, überraschte eine so schöne Theaterkulisse als habe ein Zauberer daran mitgeholfen. Die Szenerie zeigte ein dörfliches Gemäuer mit einem großen Kamin in der Mitte, rechts das Haus vom Schneider Böck, links das vom Müller. Die mehrfache Schauplatzänderung in Lehrerzimmer, Backstube oder das Schlafzimmer von Onkel Fritz gelang in Minutenschnelle.


1971  - Max und Moritz

Als im idyllischen Mondschein Onkel Fritz' Bett stand und das Käferballett seine Angriffe vollführte, war es so gespenstisch im Raum und das Mitgefühl für Onkel Fritz so groß, daß das Publikum spontan „Gute Nacht" rief und dann jubelte, als der gepeinigte Onkel Fritz hochfuhr und die "Käfer" vertrieb. In dieser Rolle, die F. J. Piel kurzfristig für den erkrankten Darsteller Musil übernahm, stand in dem erfahrenen Bühnenbildner und Theaterleiter ein geborener Komiker erfolgreich erstmals auf der Bühne. Seine Frau, Edith Piel-Großmann zeichnete für die Inszenierung verantwortlich und souffliert.

Auch die anderen Darsteller zeigten teils erstaunliches Talent. Sogar die Lieder gelangen scheinbar mühelos, so daß man vergessen mochte, daß Berufstätige als Laienspieler hier das Ergebnis unzähliger Freizeitstunden präsentierten. Die Volksbühne Untertaunus war bereits 1971 im internationalen Austauschgastspiel mit ,,Der Lügner und die Nonne" von Kurt Goetz in Buochs/ Schweiz und wird auch die Singspieleinstudierung ,,Max und Moritz" im Sommer bei den Burgfestspielen in Hohenstein aufführen.

Edith Piel-Großmann. die erst seit einem Jahr an der Volksbühne inszeniert, faßte Mut zu diesem Musikspiel, als sie am Erfolg des vorjährigen „Schneewittchen" die Fähigkeiten ihres Ensembles erkannte. Denn die Werbe- und Veranstaltungsleiterin der Staatsbäder im Untertaunus ist eine ausgebildete Schauspielerin, gibt auch gelegentlich einen eigenen Theaterabend in der Kurhalle und findet die Leistungen des Laien-Ensembles beachtlich.

So imponierten Gudrun Wagner (Witwe Bolte), Dagmar Stoltenov (Frau Bock), Roland Heidler (Schneidermeister Bock), Knut Schneider (Lehrer, Zuckerbäcker und musikalischer Leiter), Karlheinz Degenhardt (der Vorsitzende der Volksbühne Untertaunus als Müller) sowie Rolf Hartmann als Bauer durch ihre spielfreudige Gestaltung der von den bösen Buben Geplagten.


1971 - Max und Moritz

Wilhelm Buschs unsterbliche Buben „Max" und „Moritz" fanden in den dreizehnjährigen Bad Schwalbacher Schülern Simeon Georgieff (Max) und Thomas Beck (Moritz) Darsteller voller Spiellaune, die von der ersten bis zur letzten Minute der zweistündigen Aufführung überzeugten und köstlich amüsierten. Keß identifizierten sie sich mit den unsterblichen „bösen Buben", wobei Max durch seine rauhe Stimme bestach und Moritz mimisch besonders stark war.

Daß alle Laien-Darsteller auch in Kostüm und Maske professionell wirkten, ist der ehemaligen Theater-Gewandmeisterin Margot Vierhuts zu verdanken. Für die Technik, auch der Musikübertragung vom Tonband, sorgte Rainer Pfeifer und so kam auch die eingängige, dem Ablauf der Bubenstreiche entsprechende Vertonung von H. Perak zu bester Wirkung. Die Takte des Schlußliedes wurden vom Publikum begeistert mitgeklatscht und das — wie gesagt — nach wiederholtem Szenenapplaus. So sprach selbst die Schlußszene unter Zuschauermitwirkung mehr als deutlich vom guten Gelingen. - cha