Geschichte 1966-1982

1961-1965  -  1966-1982  -  1983-1989  -  1990-2001

1969
Erst 1969 wagte sich die"Volksbühne Untertaunus e.V." wieder auf die Freilichtbühne in der Burgruine, und zwar mit Eugene Scribes "Das Glas Wasser", eine Inszenierung, die 1970 wieder aufgenommen wurde. Noch immer wurde im Burghof auf einer transportablen Holzbühne gespielt, deren Auf- und Abbau und Einlagerung jedesmal viel Zeit und Geld verschlang. Und so wurden die Aktivitäten der Bühne in den Jahren 1971 - 1973 wieder in den Saal verlegt.

Auf Burg Hohenstein sah man lediglich 1972 noch eine Gastspiel-Aufführung: Das befreundete Amateurtheater aus Buochs/ Schweiz, bei dem die Taunusbühne Bad Schwalbach im Jahr zuvor mit "Der Lügner und die Nonne" (Curt Goetz) erfolgreich gastiert hatten, führte "Der Spysgeischt" auf.

Die späten sechziger und frühen siebziger Jahre waren für die Bühne alles andere als rosig: In den Familien standen immer mehr Fernseher: die Theater, selbst die Kinos, klagten über Besucherschwund, von dem auch die Volksbühne Untertaunus nicht verschont blieb. Damit einher ging ein zunehmender Mangel an Schauspielern. Mancher Inszenierungsplan scheiterte an der Besetzung, insbesondere der Männerrollen.

1969 - "Das Glas Wasser" auf der Burgbühne
1969 - "Das Glas Wasser" auf der Burgbühne

1967
Um wenigstens die Finanzlage des Vereins wieder ins Lot zu bringen, hatte sich der 1. Vorsitzende und Stamm-Regisseur Karl-Heinz Degenhardt im Jahr 1967 entschlossen, mit "Der gestiefelte Kater" (Hans Fitz} erstmals Märchenaufführungen ins Repertoire zu nehmen, wofür bei den Schauspielern zunächst viel Überzeugungsarbeit zu leisten war. Aber Märchen wurden andernorts mit großem Erfolg gespielt, und so sollte es auch in Bad Schwalbach sein. Nachdem zunächst nur die Premiere in der Kreisstadt stattfand (Turnhalle Pestalozzistraße), und anschließend wieder im Untertaunus "getourt" wurde, konnte man schon ab 1970 fest in Bad Schwalbach bleiben und verzeichnete trotzdem steigende Zuschauerzahlen.

1970
hätte den Theaterverein beinahe ein schwerer Schlag getroffen: Vier Tage vor der Premiere der Burgspiele (man gab eine Wiederaufnahme von "Das Glas Wasser") brannte das Haus am Backhausplatz, in dem sich seinerzeit das Klubheim befand. Dem raschen Einsatz der Bad Schwalbacher Feuerwehr war es zu verdanken, daß Kostüme, Bühnenbilder und technische Einrichtung unbeschadet gerettet werden konnten.

1974
Endlich sollte es dann auf der Burg wieder aufwärts gehen, wenn auch der Auslöser ein kleiner Eklat war: Für die Gaunerkomödie "Jeder liebt Opa" (John Patrick), die in einer heruntergekommenen Gegend spielte, wurde nicht nur die alte Holzbühne entsprechend "zugerichtet", sondern für das Bühnenbild hatte man auch einen veritablen Müllhaufen aufgetürmt. Die Denkmalschützer und Finanzminister Dr. Heribert Reitz waren jedenfalls über den Anblick entsetzt. Geschickt lancierten die Verantwortlichen des Vereins die Idee einer Naturbühne. Man fand Gehör, und konnte 1977 erstmals auf der festen Bühne im Burghof eine Neuinszenierung von Shaw's"Helden" aufführen.

1977 - "Helden" erstmals auf der Naturbühne
1977 - "Helden" erstmals auf der Naturbühne

1976
Schon 1976 erhielt der Verein dann auch seinen heutigen Namen: "Taunusbühne Bad Schwalbach e.V." Es war ein Vorgriff auf die 1977 folgende Fusion des Rheingau-und des Untertaunuskreises zum Rheingau-Taunus-Kreis.

1978
besuchte die Taunusbühne wieder die Theaterfreunde aus Buochs/Schweiz und führte dort "Was ihr wollt" (Shakespeare) auf. Im Gegenzug waren die Schweizer 1979 mit "Die Geierwally" zu Gast auf Burg Hohenstein. Die Taunusbühne selbst steuerte in diesem Jahr mit "Der Räuber Hotzenplotz" (Otfried Preußler) erstmals eine Freilicht-Inszenierung eines Märchens bei.


1979
Das Jahr 1979 sollte zu einem bedeutenden Wendepunkt im Vereinsleben werden: am 9. Juni 1979, kurz nach der Premiere der Burgspiele, trat, der langjährige 1. Vorsitzende Karl-Heinz Degenhardt von seinem Amt zurück. Der Verein sei mit 18 Jahren volljährig geworden, fand er, aber es waren - wie in jedem Verein - auch Arbeitsüberlastung und vereinsinterne Differenzen, die zu seinem Entschluß beitrugen. Der 2. Vorsitzende Michael Klees leitete den Verein kommisarisch bis zum Oktober 1980. Danach konnte erst nach einigen Monaten Vakanz am 6. März 1981 mit Karlheinz Krusen ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

1981
taucht erstmals unter dem Titel "Hessisch Gebabbel, Gehipp und Geplärr" erstmals ein Heimatabend mit kurzen Mundart-Stücken im Programm der Taunusbühne auf. Er sollte bis Ende 1982 im Repertoire bleiben.

1982
Im Jahr 1982 mußte dieTaunusbühne vorübergehend Abschied von Burg Hohenstein nehmen: Wegen Bauarbeiten auf der Burg zog man mit dem Freilichttheater ins "Rothenburger Schlößchen" nach Bad Schwalbach um. Dort, im Innenhof des Amtsgerichts wurde am 6. August 1982 mit"Das Wirtshaus im Spessart" (C.H. Gutbrod) Premiere gefeiert. Wenige Monate später stand Bad Schwalbach bundesweit im Blickpunkt des Freilichttheaters: Der Verband der Freilichtbühnen (VDF), dem die Taunusbühne ebenfalls seit Jahren angehörte, hielt in der Kurstadt seine Bundestagung ab.

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