Bisherige Produktionen
 

1980 - Hänsel und Gretel (Gebrüder Grimm)

1980 - Hänsel und Gretel
 
Ein altes Märchen mit neuen Späßen begeisterte in Bad Schwalbach jung und alt

Wiesbadener Kurier vom DIENSTAG, 2. DEZEMBER 1980

Die Taunusbühne bot „Hansel und Gretel" /Weitere Aufführungen bis Weihnachten

BAD SCHWALBACH Auch am diesjährigen Märchen der Taunusbühne Bad Schwalbach haben Kinder und Jugendliche einschließlich ihrer Eltern viel Spaß. Gleich bei der Premiere in der Turnhalle an der Pestalozzistraße herrschte großer Andrang. Zwar kennen die meisten das Märchen „Hänsel und Gretel" von den Gebrüdern Grimm, doch bietet die Neubearbeitung und Inszenierung durch das Amateurtheater in der Kreisstadt manches Neue. An den beiden nächsten Wochenenden finden insgesamt noch vier Vorstellungen statt, sodaß alle Interessenten auf ihre Kosten kommen.

Nur wenig Zeit hatte die Taunusbühne nach den erfolgreichen Burgspielen Hohenstein zum Verschnaufen. Dann hieß es schon wieder für das Weihnachtsmärchen proben. Zunächst mußten die vielen Rollen besetzt werden. Dann liefen die Arbeiten für das Bühnenbild und die Kostüme an. Nun ist das Ergebnis zu besichtigen, das für jung und alt einen Besuch in Bad Schwalbach lohnt.

1980 - Hänsel und Gretel
Gretel (Petra Schmitt), Hänsel (Rosi Haas) und die Hexe (Gudrun Pfeiffer)

Regie führte Rosemarie Haas, die ihre große Erfahrung im Theaterspielen einbringen konnte. Zusätzlich mußte sie kurzfristig die Rolle des Hänsel übernehmen, so daß ihr Einsatz doppelte Anerkennung verdient. Ihre Tochter Sybille lieferte ein Gesellenstück bei der Neubearbeitung des bekannten Märchens. Lustige Figuren wurden eingebaut, die das Spiel beleben und die Umbaupausen verkürzen helfen.

So tritt der Kasper auf — von Stefan Fischer dargestellt — der all das erzählt, was nicht auf die Bühne zu bringen ist. Bernhard Zorn spielt seinen Gegenpart des Michel, der alles schlecht machen will und natürlich bei den Kindern auf Protest stößt. Überhaupt sind die kleinen Zuschauer ganz bei der Sache und gehen so mit, daß es auch für die Akteure eine Freude ist.

Eine reizvolle Ergänzung der Besetzungsliste bilden die beiden Nachbarinnen Rosina und Babette, die von Margit Felkel und Cornelia Nies auf originelle Art verkörpert werden. Für die erkrankte Dagmar Stoltenow übernahm kurzfristig Gudrun Pfeiffer die Rolle der Hexe, in die sie sich gut einfühlte. Manche Kinder bekamen sogar Tränen in die Augen, wenn das böse Spiel auf der Bühne der Turnhalle gruselig wurde.

Vater und Mutter, die ihre notleidenden Kinder in den Wald schicken mußten, werden von Norbert Schmitt und Barbara Zorn dargestellt. Petra Schmitt spielt die Gretel, Franz Andre Haas das Sandmännchen und Barbara Creuzburg die Fee. Viel Spaß gab es bei den Tanzeinlagen, die Frau Bischoff mit der Kindergruppe des Turnvereins Bad Schwalbach einstudiert hatte.

Ohnehin war auf der Bühne ständig Abwechslung. Viele fleißige Akteure in den Kulissen zauberten abwechselnd die Hütte der armen Leute, den Wald, das Knusperhäuschen und einen großen Backofen herbei. Originell auch die Kostüme, in denen die Akteure und Tänzerinnen auftraten. Da kamen Puppen aus der Spielkiste, um quicklebendig zu werden. Zum Schluß landete die Hexe im Ofen, was von heutigen Pädagogen wohl anders dargestellt würde.

Die nächsten Vorstellungen sind am 6./ 7. und 13./14. Dezember jeweils um 16 Uhr in der Turnhalle an der Pestalozzischule. Karten im Vorverkauf gibt es bei Brigittes Kinderläden in Bad Schwalbach und- Taunusstein. Gruppen können ermäßigte Karten bei Karlheinz Krusen in Bad Schwalbach unter der Telefon-nummer 4946 bestellen. Schulen haben im Gegensatz zur letztjährigen Vorstellung mit „König in der Kiste" noch nicht auf das Angebot reagiert, Sondervorstellungen zu vereinbaren. Doch wird möglicherweise extra für behinderte Kinder gespielt. eg 

 

Beifall für „Hänsel und Gretel"

Aar - Bote vom 01.12.1980

Aufgewecktes Premieren-Publikum bei der Taunusbühne

Bad Schwalbach. Wie sehr sich gerade kleine Zuschauer vom Spiel auf einer Bühne einfangen lassen zeigte sich einmal mehr am vergangenen Wochenende in Bad Schwalbach, Hier hatte in der Turnhalle an der Pestalozzistraße die Taunusbühne Bad Schwalbach Premiere mit ihrem diesjährigen, vorweihnachtlichen Märchenspiel „Hänsel und Gretel" und hier konnte das heimische Laientheater vor fast ausverkauftem Haus einen weiteren beachtlichen Premierenerfolg einheimsen.

1980 - Hänsel und Gretel02
Gretel (Petra Schmitt) und die Hexe (Gudrun Pfeiffer)

In Szene gesetzt wurde das Grimmsche Märchen in einer Bühnenbearbeitung von Sybille Haas von Rosemarie Haas, die sich in der Regie gerade von Märchenspielen immer stärker bewährt. Daß sie kurzfristig wegen eines Mitspieler-Ausfalls auch noch den Part des Hänsel übernahm, zeichnete die langjährige Laiendarstellerin der Taunusbühne noch zusätzlich aus.

Die Bad Schwalbacher Aufführung wurde, zur Freude der kleinen und großen Zuschauer zur eigentlichen Märchenspiel noch angereichert durch neue Figuren, so zum Beispiel des Kaspers (Stefan Fischer) oder des miesen Michel (Bernhard Zorn), dazu kamen ein Sandmännchen (Franz Andre Haas) und das Ballett der Kindergruppe des TV Bad Schwalbach unter der Leitung von Frau Bischoff.

Einen großen Erfolg hatten aber einmal mehr die Titeldarsteller des Geschehens um die böse Hexe (Gudrun Pfeiffer) Hänsel (Rosemarie Haas) und Gretel (Petra Schmitt), Vater (Norbert Schmitt) und Mutter (Barbara Zorn). An ihrem Märchenschicksal nahmen die Zuschauer regen Anteil, nicht nur einmal gab es Zwischenrufe aus dem überfüllten Parkett, wenn es darum ging Unheil vom Geschwisterpaar zu wenden. Um wieviel erleichtert gingen die kleinen Mädchen und Buben dann doch am Ende des gelungenen Spiels nach Hause, nachdem Hänsel befreit, die Hexe verbrannt und die Kinder mit ihrem Vater wieder froh vereint waren.

Ganz hervorragende Arbeit hatten auch diesmal wieder die Maskenbildner Herta Hofmann, Sylvia Felkel unter der Leitung von F. Feil geleistet. Ihr Können und Schaffen trug nicht unerheblich zum Erfolg des Märchenschauspiels bei. Das gleiche gilt aber auch für den Bühnenbau unter der Leitung von Karlheinz Krusen, für die Kostümgestaltung und -herstellung von Margot Viergutz, Rotraud Los und Rosemarie Haas sowie für die Techniker der Beleuchtung und Geräuschen Rainer Pfeiffer und Knut Schneider. Angelika Nies im Souffleurkasten führte unauffällig und gekonnt durch Textklippen der Darsteller, bei denen noch Margit Felkel als Rosina und Carnelia Nies als Babette zu nennen bleiben.

Nach diesem gelungenen Start dürfte es nicht ausbleiben, daß auch die künftigen Aufführungen am 6., 7., 13.und 14 Dezember in der Turnhalle an der Bad: Schwalbacher Pestalozzistraße zu guten Erfolgen werden, zumal die erste Wiederholung am Sonntagnachmittag wiederum mit viel Beifall und Begeisterung aufgenommen wurde.