Bisherige Produktionen
 

1991 - Der zerbrochene Krug

1991 - Der zerbrochene Krug

Besetzungsliste - Pressebericht - Fotos

Lustspiel von Heinrich von Kleist

"Es ist sehr einfach,
was die wahre Kunst erheischt.
Ehrlich geht sie zu Werke,
sie spricht zum Zuschauer
rund heraus:
bringe dir zu dem,
was du hören und sehen wirst,
hübsch deine Fantasie mit,
welche dir Gott gegeben hat,
und wende sie an,
und denke ja nicht etwa,
du würdest es so gemächlich haben,
daß man dir nichts zu
denken ließe."

Aus dem Aufsatz "Theater" in den von Heinrich von Kleist
redigierten "Berliner Abendblättern" vom 20, Oktober 1810

1991 - Der zerbrochene Krug

Besetzungsliste:

Walter, Gerichtsrat - Joachim Tölg
Adam, Dorfrichter - Ernst Dupré
Licht, Schreiber - Stefan Fischer
Frau Marthe Rull - Rosemarie Haas
Eve, ihre Tochter - Alexandra Simmerer
Veit Tümpel, ein Bauer - Wilhelm Hofmann / Knut Schneider
Ruprecht, sein Sohn - Uwe Hangen
Frau Brigitte - Edith Geis
Grete, Magd - Andrea Just
Bursche - Holger Just
Büttel - Thankmar Stamm

1991 - Der zerbrochene Krug - Joachim Tölg, Ernst Dupré,  Stefan Fischer, Rosemarie Haas, Alexandra Simmerer, Wilhelm Hofmann, Uwe Hangen, Edith Geis, Andrea Just
1991 - Der zerbrochene Krug
Joachim Tölg, Ernst Dupré, Stefan Fischer, Rosemarie Haas, Alexandra Simmerer,
Wilhelm Hofmann, Uwe Hangen, Edith Geis, Andrea Just

 

Kostüme - Sieglinde Hüsam und das "Nähstübchen"
Maske - Luise Bondzio, Nicole Janz, Monika Gruber
Programmheft - Ernst Dupre /Redaktion), Rainer Schön l Grafik)
Souffleuse - Uschi Just, Monika Gruber
Requisite - Rosemarie Haas, Uschi Just
Bühnenbild - Knut Schneider
Technik/Beleuchtung - Rainer Pfeiffer
Regieassistenz - Uschi Just
Regie - Knut Schneider

1991 - Der zerbrochene Krug - Holger Just, Thankmar Stamm, Sieglinde Hüsam, Luise Bondzio, Nicole Janz, Monika Gruber
Uschi Just, Monika Gruber, Rainer Pfeiffer, Knut Schneider
1991 - Der zerbrochene Krug
Holger Just, Thankmar Stamm, Sieglinde Hüsam, Luise Bondzio, Nicole Janz,
Monika Gruber Uschi Just, Rainer Pfeiffer, Knut Schneider

Der Text wurde auf der Grundlage der "Weimarer Fassung" und der "Varianz"-Fassung
für die Taunusbühne bearbeitet von Knut Schneider und Ernst Dupré


Pressebericht:
Wiesbadener Kurier vom 18.06.1991

Burg Hohenstein
Ins Hiesige verlegt
Kleists „Zerbrochener Krug"
Das neben Lessings „Minna von Barnhelm" wohl populärste deutsche Lustspiel — und es gibt davon ohnehin nur wenige — ist und bleibt Heinrich von Kleists „Zerbrochner Krug". Zur Zeit erfährt dieser klassische Stoff eine Renaissance auf der Bühne. Zu der Flut an Aufführungen gesellt sich nun auch diejenige der Taunusbühne Bad Schwalbach. Gespielt wird unter freiem Himmel, auf Burg Hohenstein. Das Geschehen ist aus dem Kleistschen Huisum in hiesige Örtlichkeiten verlegt worden — diese Veränderung ist Garant für zusätzliches Schmunzeln. Erklärtes Ziel des Ensembles ist es dabei, die Menschlichkeit der Charaktere herauszuarbeiten, das Stück also nicht mit Interpretation zu überfrachten. Die Freilichtbühne in der Burgruine schafft zudem Ideale Voraussetzungen für eine solche Aufführung.

1991 - Der zerbrochene Krug
Dorfrichter Adam (Ernst Dupré) mit Frau Brigitte (Edith Geis)
1991 - Der zerbrochene Krug
Dorfrichter Adam (Ernst Dupré) mit Frau Brigitte (Edith Geis)


Deutlich gekennzeichnet von einem (doppeldeutigen) Sturz, betritt Ernst Dupre als korpulenter Dorfrichter Adam die Bühne. Wenn es zum Straucheln denn nichts als Füße braucht, so ahnt der Schreiber Licht sogleich, daß Adam zu „Fall" gekommen ist, und durch die unvermutete Visitation des Gerichtsrats Walter (aus Wiesbaden!) ziehen sich die Netze seiner Lügen immer enger um ihn zusammen. Ernst Dupre als Adam — mal buckelnd, mal schreiend, voller List und Berechnung, dann wieder der plötzliche Wandel vom Drohenden zum Flehend-jammervollen, ja Gehetzten: eine erstaunliche Leistung für einen Laiendarsteller, der sichtlich mit und in der Rolle lebt. Stefan Fischer zeigt den affektierten Schreiber Licht mit einem ironischen Augenzwinkern. Voller Skepsis beobachtet er das Treiben des listigen und verlogenen Dorfrichters. Rosemarie Haas in der Rolle der anklangenden Marthe Rull: bestimmt, energisch, aber auch nachsichtig. Eve, ihre Tochter, wird von Alexandra Simmerer gespielt. Wissend, was wirklich in der Nacht geschah, schaut sie verlegen, beschämt-schüchtern den Mühlen der Ungerechtigkeit zu, jedoch nicht ohne zu versuchen, sie mit Hilfe der Wahrheit zum Stillstand zu bringen. Uwe Hangen scheint etwas unsicher in der Rolle des angeklagten Bauersohns Ruprecht, Joachim Tölgs Gerichtsrat Walter ist eine gewollt unauffällige Figur.
Unter der Regie von Knut Schneider leistet das Ensemble Erstaunliches, die Darsteller zeigen präzise einstudiertes, gut geführtes Spiel. Die Kostümierung harmoniert mit der romantischen Kulisse, die sporadisch eingespielte bizarre Musik rundet diese hervorragende Aufführung ab.
„So nimm, Gerechtigkeit, deinen Lauf' — nicht enden wollender Beifall nach der Premiere! wyd

--> Pressebericht von der Tournee in Schleiz / Thüringen - jpg / 296kB

 

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