1997 - 'Der kleine Hobbit' - Presse

1997 - Der kleine Hobbit
„Abenteuer verspäten nur die Mahlzeit"

Die Bad Schwalbacher „Taunusbühne" erzählt in ihrem Weihnachtsmärchen vom Meisterdieb "Der kleine Hobbit"

Vom 05.12.1997 - Wiesbadener Kurier

BAD SCHWALBACH „Abenteuer verspäten nur die Mahlzeit" stellt Hobbit Bilbo Beutlin erschrocken fest. Und läßt sich dann trotzdem auf das gewiß größte Abenteuer seines Lebens ein: Die Suche mit den sechs Zwergen nach dem sagenhaften Juwel. Ein Glück, daß der Hobbit (Haare auf den Zehen sind sein Erkennungsmerkmal) in der Höhle des „Gollum" einen Ring findet, der unsichtbar macht. Denn Trolle, Orks oder Wölfe würden die Abenteurer auf ihrem Weg durch dunkle Wälder und düstere Höhlen am liebsten immer wieder fressen. Weshalb Bilbo Beutlin frustriert feststellt: „Ich bin hier wohl das Würstchen im Stück".

Um es auf den Punkt zu bringen: Im diesjährigen Weihnachtsmärchen der Bad Schwalbacher „Taunusbühne" gibt es alles was das Kinderherz begehrt: Tanzende Eiben, einen wunderschönen feuerspeiende Drachen, bezaubernde Waldfeen und natürlich einen Zauberer. Trotzdem wird das fröhliche Spiel auf der Bühne des Bad Schwalbacher Kurhauses nicht jedem Kind gefallen, was an der Vorlage des „Kleinen Hobbit" liegt. Autor Tolkien war schon immer Geschmackssache, man mag ihn, oder man mag ihn nicht.

1997 - Der kleine Hobbit - Die Warge (Christian Müller, Sven Thiele und Gudrun Pfeiffer)
1997 - Der kleine Hobbit - Die Warge
(Christian Müller, Sven Thiele und Gudrun Pfeiffer)

Sicher mögen werden die Kinder die sechs Zwerge, die sich mit dem Zuspruch des Zauberers Gandalf (Hans-Horst Seumel) auf die Suche nach dem Juwel machen. Ob nun Thorin Eichenschild (Andreas Roskos), der endlich König sein will, oder der immer hungrige Bombur, Alyssa Huse spielt sich in die Herzen ihrer Zuschauer. Wobei der Dauerhunger des nicht dicken, aber „griffigen" Bombur gut zu verstehen ist. Dauernd müssen sie rauf und wieder runter von der Bühne, der Weg zum Juwel scheint endlos zu sein.

Denn eigentlich ist der „Kleine Hobbit" nur eine lange Wanderschaft der Zwerge und ihres „Meisterdiebs" Bilbo Beutlin, von Peter Neugebauer sehr schön gespielt. Nur etwas lauter dürfte der kleine Hobbit schon sprechen. Viele Abenteuer gilt es zu bestehen, wobei Glück, Zufall, Weisheit oder der Zauberer immer wieder helfen müssen. Mit der Textfassung von Oliver Gärtner wird der Beweis angetreten, daß der „Kleine Hobbit" tatsächlich als Kindertheater spielbar ist, allerdings vermißt man (besonders im ersten Teil) kleinere Szenen, die die Kinder zum Lachen reizen. Umso herrlicher dann die Flucht des Zwerges Bombur im Faß im 2.Akt.

Durchweg begeisternd die Leistung des gesamten Ensembles unter der Leitung von Regisseur Horst Krebs. Erwähnt sei nur Günter Soukup als Doppelwesen Gollum. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Kostüme von Jaqueline Schön und dem „Nähkästchen". Die „Taunusbühne" führt ihren „Kleinen Hobbit" bis zum 21. Dezember jeweils samstags und sonntags um 15 Uhr im Bad Schwalbacher Kurhaus auf. Außerdem noch am 7. und 14. Dezember um 11 Uhr.

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Schatzsuche mit Gefahren

Das neue Weihnachtsmärchen der Taunusbühne hat Premiere

Vom 01.12.2997 - Aar Bote

bar. BAD SCHWALBACH - Eigentlich wollte der Hobbit Bilbo Beutlin nichts als seine Ruhe, einen guten Happen essen und in seiner gemütlichen Höhle leben. Gandalf und die Zwerge Thorin, Balin, Bombur, Dwalin, Gloin und Oin lassen ihn aber nicht in Ruhe, bis der Meisterdieb sich ihnen anschließt, um ihnen auf eine gefährliche Schatzsuche zu folgen.

In zauberhaften, phantasievollen Kostümen und Masken, von Jaqueline Schön und Rosi Haas, ziehen die Darsteller der Taunusbühne ihre kleinen und großen Zuschauer in den Bann des märchenhaften Landes vom kleinen Hobbit, das J. R. R. Tolkien erschuf. Oliver Gärtner brachte das Märchen von Tolkien, der schon in den 60ern die Studenten begeisterte, für die Taunusbühne Bad Schwalbach in eine Textfassung.

Peter Neugebauer, dessen erste Hauptrolle der Bilbo ist, fesselt die Kids mit seiner lebendigen Darstellung, in die sie sich ganz hineinversetzen können. Die Jungen und Mädchen durchleben mit ihm die Abenteuer im Lande der Trolle, der Orks und der Wölfe. Und als Gollum, ein sehr ungeheuerlicher Geselle, auftaucht und Bilbo, der eben dessen Ring der Macht gefunden hat, verfolgt, zittern die Kinder mit und schreien Bilbo aus vollem Herzen Warnungen zu, auf daß er nicht gefangen werde.

Pfiffig müssen Bilbo und die Zwerge immer wieder sein, um die Gefahren, die fast hinter jedem Baum lauern, zu entgehen. Denn nicht immer ist Gandalf, ihr Verbündeter, zur Stelle. Dadurch, daß die kleinen wachsamen Zuschauer aber das Geschehen so aufmerksam verfolgen und, wenn die Not am größten ist, eingreifen, kann jedes Abenteuer glücklich bewältigt werden. Erleichtert atmen die Kleinen auf, als die Elben tanzen und damit eine Wendung ankündigen. Doch noch ist nicht alles überstanden. Smaug der Drache, der von Regisseur Horst Krebs gesprochen und Sven Thiele und Alexander Gajic gespielt wird, ist noch zu überwinden. Auch wenn Erwachsene ihn in der Premiere als „goldig" bezeichneten, so war es doch zumindest einem kleinen Jungen etwas bang zumute, als Smaug feuerspeiend erschien. Prompt zog sich der Junge daraufhin von den vorderen, den Kindern vorbehaltenen Reihen des Kurhauses, nach hinten auf den Schoß der Mama zurück.

Die Freundschaft, so lernen Smaug und Gollum, aber auch Thorin, der den Schatz plötzlich für sich allein beanspruchte, sich aber schließlich seiner Zwergenfreunde und Bilbos besann, führt sicher durch die gefährlichsten Abenteuer.

Nachdem alles gut ausgegangen ist - denn jetzt wird der Schatz von den Freunden Smaug und Gollum sicher bewacht und Bilbo ist in seine Höhle zurückgekehrt - können sich die Kinder davon überzeugen, daß hinter den Masken, die so schaurig-schön und zum Fürchten sind, ganz normale Menschen stecken.
Das Märchen „Der kleine Hobbit" ist noch bis zum 21. Dezember im Kurhaus in Bad Schwalbach, jeweils am Samstag und Sonntag um 15 Uhr zu sehen. Darüber hinaus wird am 7. und 14. Dezember jeweils um 11 Uhr eine zusätzliche Matinee-Vorstellung gegeben.

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