1967 - 'Der gestiefelte Kater' (Hans Fitz)
Volksbühne hat bei der Premiere ein dankbares Publikum
BAD SCHWALBACH. Nicht oft hatte die Volksbühne Untertaunus bei ihren bisherigen Premieren ein so aufgeschlossenes und mitgehendes Publikum wie jetzt in der Turnhalle Bad Schwalbach. Das mag aber wenig verwundern, wenn man erfährt, daß es zumeist kleine Mädchen und Buben waren, die mit ihren Eltern die Erstaufführung des Märchenspiels vom gestiefelten Kater in einer Fassung von Hans Fitz miterlebten und die regen Anteil am Geschehen auf der Bühne nahmen. Jedenfalls kann vorweg gesagt werden, jung und alt im Zuschauerraum hatten ihre Freude an der Aufführung, und die Mitwirkenden freuten sich, daß ihr Spiel so gut aufgenommen wurde.
1967 - Der gestiefelte Kater
Volksbühnenchef und -regisseur Karl-Heinz Degenhardt hatte die Adventszeit für die Premiere des ersten Märchenspiels der Laienspielinstitution im Untertaunus ausgewählt, wenn sich dieses Stück vom schlauen, sprechenden Kater mit seinen Stiefeln und seinem bunten Hut auch sicher noch nach Weihnachten aufführen läßt. Jedenfalls brauchte sich die Bühne wegen fehlender Gäste nicht zu beklagen. Auch die jüngsten Laienspielkräfte bewährten sich wie etwa der kleinste von allen, Christoph Krumpholz, als Page oder Gregor Neugebauer als Bruder Josef.
Die Vorstellung begann, der Vorweihnachtszeit angepaßt, mit einer Besonderheit. Es erschien der Nikolaus, um eine Ehrung zweier Mitspieler vorzunehmen. Rudolf-Peter S t o r k erhielt für sein 50. Mitwirken in einer Volksbühnen-Aufführung ein Geschenk, und der Mut des kleinen Christoph Krumpholz wurde mit einem Geschenk im voraus belohnt.
1967 - Der gestiefelte Kater
Dann aber war die Bühne frei für den gestiefelten Kater und die anderen bekannten Gestalten dieses hübschen Märchens. Für großes Vergnügen sorgte der König, den Kurt M u s s i l l darstellte, und wenn die Prinzessin (Gudrun Wagner) vorwitzige Bemerkungen machte, dann lachten die Kinder verständnisvoll. Aber auch der Kater, den Rosemarie Haas verkörperte, hatte die junge Zuschauerschar auf seiner Seite, als es darum ging, seinem jungen Herrn, dem Müllersohn Hans (R. P. Stork), Glück zu bringen. Beifall gab es nicht zuletzt für den von Hermann Stork verkörperten Zauberer Ravioli, dessen Auftritt geradezu eine Sonderschau war. Bleibt zu nennen Roland Heimberger als Bruder Karl und all jene Kräfte, die hinter der Bühne und in der Garderobe dafür sorgten, daß das Spiel reibungslos über die Bühne ging. Szenenbeifall und ein anhaltender Schlußapplaus bewiesen, wie gut es allen gefallen hatte. aw
DARSTELLER
Der König | Kurt Mussil |
Die Prinzessin | Gudrun Wagner |
Karl | Roland Heimberger |
Josef | Gregor Neugebauer |
Hans | Rudolf-Peter Stork |
Der Zauberer Ravioli | Hermann Stork |
Page | Christoph Krumpholz |
Der Kater | Rosemarie Haas |
Regie: Karl-Heinz Degenhardt
Plakat - 1967 "Der gestiefelte Kater"