Bisherige Produktionen
 

1998 - Die kleine Hexe

1998_die_kleine_hexe_01.jpg

Das Hexen ist keine einfache Sache. Wer es im Hexen zu etwas bringen will, muß sehr fleißig sein. Die kleine Hexe hat ein großes Problem, denn heute abend ist Walpurgisnacht auf dem Blocksberg und da möchte sie so gerne dabei sein. Aber sie ist mit ihren einhundertsiebenundzwanzig Jahren zu jung für den Hexentanz. Sie wird deshalb von den anderen Hexen nicht für voll genommen und muß vor der Oberhexe eine Prüfung ablegen. Aber die kleine Hexe ist nicht verzagt und denkt sich, wenn ich schon keine große Hexe bin, dann will ich wenigstens eine gute Hexe sein. Mit dem Entschluß beginnt ein aufregender Wirbel.

Das Ensemble der Taunusbühne mit ihren beiden Regisseurinnen Gudrun Pfeiffer und Monika Herdling proben seit Wochen intensiv für ihr diesjähriges Weihnachtsmärchen im Kurhaus Bad Schwalbach. Trotz der Disziplin, die beide Regisseurinnen von ihrem Team verlangen, gibt es immer viel zu lachen. Grund dazu geben die beiden quirligen Figuren -Igel Willi und Maulwurf Paul- die aus dem Publikum heraus ihre Rolle spielen. Für die beiden Regisseurinnen ist es ganz wichtig, ihr kleines Publikum in die Geschichte mit einzubeziehen. Sie sollen mit Willi und Paul im Dialog stehen.

Die Bearbeitung des Bühnenstücks "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler stammt aus der bewährten Feder von Michael Dauth.

1998 - Die kleine Hexe - Igel Willi (Joachim Tölg) und Maulwurf Paul (Rosi Haas)
1998 - Die kleine Hexe -
Igel Willi (Joachim Tölg) und Maulwurf Paul (Rosi Haas)

 

  Presseberichte

Wiesbadener Kurier vom 30.11.1998 (Untertaunus-Ausgabe)

BAD SCHWALBACH (mg) Warum eigentlich noch keine Regierung auf die tolle Idee gekommen ist, eine Hexe zur Ministerin zu machen, drängt sich nach dem Besuch des diesjährigen Weihnachtsmärchen der Bad Schwalbacher "Taunusbühne" geradezu auf: Die "Kleine Hexe" kann aus unfreundlichen Beamten zuvorkommende Zeitgenossen machen (Stichwort: Verwaltungsreform), heilt Schnupfen (Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen) und sorgt für gutes Wetter (damit die Wähler auch zufrieden sind), versohlt gemeinen Jugendlichen den Hintern (Jugendkriminalität) und hext schließlich allen anderen Hexen ihre Besen und Hexenbücher weg (ein wichtiger Beitrag zum Koalitionsfrieden). Ergebnis solch einer verhexten Regierung wären also nur glückliche Bürger und eine garantierte Wiederwahl. Weshalb solch ein politisches Stück allenfalls für ein Weihnachtsmärchen im nächsten Jahrtausend gut sein könnte.

Ein Glück also, daß sich die beiden Regisseurinnen Gudrun Pfeiffer und Monika Herdling an das Buch von Otfried Preußler hielten und in monatelanger Probenarbeit ein wahrhaft zauberhaftes Weihnachtsstück auf die Bühne des Bad Schwalbacher Kurhauses brachten: 44 Akteure in so fast jedem Alter spielen die Erlebnisse der mit 127 Jahren noch recht jungen "Kleinen Hexe". Saskia Reis in ihrem bunten Rock und immer mit lustigem Lachen ist dafür eine Idealbesetzung und garantiert nicht zum Fürchten.

Ihr zur Seite steht der Rabe "Abraxas" (Sven Thiele), der den Kindern quasi die Erlebnisse der Hexe erzählt. Nach dem Motto "Hexen soll Spaß machen" setzt die "Kleine Hexe" ihre Zauberkunst lieber für gute Taten ein, hilft dem kranken Maroniverkäufer, läßt einen Schneemann auf freche Jugendliche losgehen und bringt die Papierblumen des armen Mädchens zum duften. Dies alles vor bunten Kulissen, die das Technikteam des Amateurtheaters wieder auf die Bühne "gezaubert" hat. Bleiben noch zwei Schauspieler zu erwähnen, die sich schnell in die Herzen der Kinder gespielt haben: Maulwurf Paul (Rosi Haas) und Igel Willi (Joachim Tölg). Diese beiden, die nirgendwo in Preußlers berühmten Buch auftauchen, kommentieren im Dialog mit den Kindern die Vorgänge auf der Bühne, stellen die richtigen Fragen und projizieren mögliche Ängste ganz junger Hexenzuschauer auf sich. Eine tolle Idee, nicht minder gut umgesetzt, wobei die Zuschauer den Streit zwischen Paul und Willi ähnlich amüsiert verfolgen wie den Sieg der kleinen Hexe über die eingebildeten Oberhexen. Denn Hexen macht wirklich Spaß.

Weitere Bilder: