Wie´s Leben so spielt - Drei hessische Einakter - 2007
- Stückbeschreibungen und Besetzung
- Handzettel "Hessische Einakter 2007" (PDF 186 kB)
- Premierenbericht vom 03.04.2007 - Wiesbadener Kurier
Auf Einladung der Kulturvereinigung Heidenrod führt die Taunusbühne Bad Schwalbach am Samstag, 31. März, um 19.30 in der Wisperhalle im Dorfgemeinschaftszentrum in Dickschied drei Einakter in hessischer Mundart mit den beziehungsreichen Titeln Wehe, wenns ein Junge wird, Der 75. Geburtstag und Die Kommode auf. Regisseurin Edith Geis, deren besondere Neigung im Bereich Mundarttheater liegt, hat diese turbulenten Comedy-Leckerbissen eigens für das Tournee-Theater der Taunusbühne inszeniert.
Stückbeschreibungen:
Wehe, wenn's ein Junge wird
Die Kneipenbedienung bekommt ein Kind. Ein Gast des Stammtisches glaubt, der Vater zu sein und bekommt von einer Wahrsagerin prophezeit, daß der Vater, wenn es ein Junge wird, nach der Geburt tot umfallen werde. Mit dieser bedrohlichen Mitteilung taucht er in der Wirtschaft auf und auf einmal fühlen sich auch der Wirt und andere Stammtischbrüder nicht mehr sehr wohl in ihrer Haut. Lediglich der Ortsdepp, der sich am Nebentisch mit Kartenspielen vergnügt, amüsiert sich scheinbar bei alledem und die Stammtischbrüder glauben, daß dies nur seinem beschränkten Geist zuzuschreiben ist. Als endlich die Nachricht von der Geburt eines Jungen eintrifft, fällt der Vater tot um - aber wer?
"Wehe wenn´s ein Junge wird"
Stefan Thomaß, Brigitte Müller, Uwe Hangen, Roland Glatzer und Peter Neugebauer
Otto Schenkel, Gastwirt | Roland Glatzer |
Erna Schenkel, seine Frau | Brigitte Müller |
Erwin Freitag, Stammgast | Peter Neugebauer |
Detlef Seidenfaden, Stammgast | Uwe Hangen |
Vinzenz, Ortsdepp | Stefan Thomaß |
Der 75.Geburtstag
Oma wird 75 Jahre und ein großes Geburtstagsfest ist geplant, bei dem allerdings auch die Kinder der Großeltern diesen mitteilen wollen, daß die Unterbringung in einem Altersheim geplant ist. Allerdings nimmt die Festivität einen völlig anderen Verlauf: Oma und Opa sind sich böse und sprechen nur über die anderen Familienmitglieder miteinander, der Vater betrinkt sich und der als Gratulant erschienene Bürgermeister versucht vergeblich, seine Rede an den Mann zu bringen. Als schon alle am Verzweifeln sind, kommt es durch eine Mitteilung der Großeltern an die Verwandtschaft zu einer überraschenden Wendung.
"Der 75.Geburtstag"
Roland Glatzer und Rosemarie Haas
Opa Breimeier | Hans Haas |
Oma Breimeier | Rosi Haas |
Jochen Breimeier, Sohn | Uwe Hangen |
Luise Breimeier, Schwiegertochter | Elke Gotscher |
Birgit Breimeier, deren Tochter | Christine Herber |
Rosa Hässlich | Marianne Thiel |
Bürgermeister | Roland Glatzer |
Die Kommode
Eine alte Kommode, von der Mutter heiß geliebt, vom Vater verwünscht, weil sie ihm immer im Wege steht, will der Vater nun endlich verkaufen. Ein entsprechender Interessent, ein alter Professor hat sich angesagt. Auch die Tochter des Hauses hat eine Überraschung parat, denn sie will ihren Eltern ihren heimlich Verlobten vorstellen. Die beiden Herren kommen nun unabhängig voneinander ins Haus, nur geraten sie jeweils an den verkehrten Ansprechpartner, der Schwiegersohn in spe verhandelt mit dem Vater und der Professor mit der Mutter, wobei jeweils beide von etwas anderem reden. Bis sich sie Sachlage geklärt hat, kann das Publikum sich über die verzweifelten Versuche der jeweiligen Gesprächspartner, zu einer Verständigung zu kommen, köstlich amüsieren.
"Die Kommode"
Marianne Thiel und Peter Neugebauer
Bürgermeister Gerhard | Hans Haas |
Friederike, seine Frau | Marianne Thiel |
Else, beider Tochter | Romy Günther |
Lotte, Mädchen bei Gerhard´s | Brigitte Müller |
Professor Fest vom Provinzialmuseeum | Stefan Thomaß |
Dr. Wilhelm Schütz, Professor | Peter Neugebauer |
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Organisationsteam:
Technik | Peter Kreppel |
Oliver Gärtner | |
Maske | Uschi Glatzer |
Verena Scholz-Roskos | |
Kostüme | Elke Gotscher |
Rosi Haas | |
Souffleuse | Monika Gruber |
Bühnenbau | Christine Herber |
Roland Glatzer | |
Michael Wolf | |
Requisite | Das Team |
Presse/Öffentlichkeitsarbeit | Ursula Just |
Ulrich Müller | |
Backstage-Crew | Markus Mair |
Andreas Roskos | |
Regie | Edith Geiss |
Barbara Zorn |
Tournee-Theater der Taunusbühne begeistert mit drei Mundart-Einaktern
Vom 03.04.2007 - Wiesbadener Kurier
ier. HEIDENROD Mit ihrer Premiere in Dickschied begeisterte das Tournee-Theater der Taunusbühne mit drei Mundart-Einaktern in der voll besetzten Wisperhalle. Die ursprünglich in Hochdeutsch und eine in schwäbischer Mundart verfassten Lustspiel-Szenen hatte Regisseurin Edith Geis in Sonntags-Hessisch übertragen, damit auch Besucher ohne Mundartkenntnisse die Dialoge und Handlungsabläufe genießen konnten.
Erheiternde Spannung auf der Bühne und im Parkett baute sich gleich im ersten Einakter auf. Wer wird wohl Vater von Mollys Kind? Denn dem drohte, "Wehe, wenn´s ein Junge wird", so der Titel des Stücks, die Unheil-Prophezeiung einer Wahrsagerin. Mehrere Molly-Begünstigte befürchteten bereits ihr letztes Stündlein. So rangen im Gasthaus Wirt (Roland Glatzer) und zwei Gäste (Peter Neugebauer, Uwe Hangen) um Hoffnungsschimmer für eine unterbliebene Vaterschaft. Mehr oder weniger verzweifelt oder verdeckt, vor allem vor der resoluten Wirtsgattin (Brigitte Müller). Allerdings sehr zum Vergnügen des Einfaltspinsels (Stefan Thomaz), der in stumpfsinniger Arglosigkeit Pointen in die tragisch-komische Handlung setzt. Die findet ihr verblüffendes Ende, nachdem Molly die Geburt eines Jungen telefonisch mitteilt.
Der "75. Geburtstag" von Oma (Rosemarie Haas) war nicht nur Anlass für eine große Feier, sondern auch für die Absichtserklärung von Schwiegertochter (Elke Gotscher) und Sohn (Uwe Hangen), Oma und Opa (Hans Haas) nun in einem Heim unterbringen zu wollen. Beider ausgeprägter Eigensinn machte ihnen selbst und ihrem Umfeld das Zusammenleben schwer erträglich. Lediglich Enkelin (Christine Herber) und Geburtstagsgast und Bürgermeister (Roland Glatzer) genossen vor allem Omas Gunst. Feine Sticheleien im sozialen Beziehungsgeflecht trafen nicht nur die Zielpersonen, sondern auch das Zwerchfell der Zuhörer. Die freuten sich denn mit allen Bühnenbeteiligten über die überraschende Schlusswende.
"Die Kommode" im dritten Einakter löste Lachsalven am laufenden Band in einer köstlich-komischen Verwechslungskomödie aus. Berechnung, Enttäuschung, Verzweiflung mischen sich in kurioser Dramatik. Alle Schauspieler schöpfen ihr darstellerisches Potenzial voll aus: Der Bürgermeister (Hans Haas) als gewiefter Fuchs, der die Barock-Kommode "mit geschweifte Baa" los werden will an den Sachverständigen des Provinzialmuseums (Stefan Thomaz). Mutter (Marianne Thiel) von Tochter Elsje (Romy Günther) sowie deren Verlobten (Peter Neugebauer) durchleiden sämtliche Gefühlsregister. Köchin (Brigitte Müller), mal fröhlich (und klangschön) trällernd, mal betriebsam forsch, sorgt für den Braten, während sich Familienmitglieder, Bräutigam und Barockliebhaber um ihr Glück sorgen.
Das Publikum bekam am allermeisten: Nachhaltiges Vergnügen an kurzweiliger Komik. Dafür gab´s - auch schon während der Handlungsabläufe aller drei Akte - herzliche Begeisterungsbekundungen - mit Überlänge nach Aufführungsende.
Die Taunusbühne spielt die Mundart-Einakter am Freitag, 20. April, im Bürgerhaus Lindschied. Am Freitag, 27. April, im Kurhaus Bad Schwalbach, am Samstag, 28. April, im katholischen Pfarrzentrum in Bleidenstadt.
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